Reiten mit Pylonen

Sie sind leicht, schnell aufgestellt und bringen Farbe in jede Reithalle. Doch wofür genau sind die bunten Kegel eigentlich gut?

In der Reitbahn verteilte Hütchen bringen Abwechslung in jedes Training und haben dabei sehr vielseitige Einsatzgebiete. Sie können als Orientierungspunkte des zu reitenden Weges dienen und dabei zu einer Art Selbstkontrolle des angestrebten Ziels genutzt werden.

Vier einfache in den Ecken der Reithalle oder des Reitplatzes aufgestellte Pylonen helfen beim korrekten Durchreiten der ganzen Bahn mit tief ausgerittenen Ecken und führen zu einer Verbesserung der Hilfengebung des Reiters bzw. der Reiterin. Pylonen fördern somit ein besonders präzises Reiten und eignen sich für eine Vielzahl gymnastikzierender Übungen. Und nicht zu vergessen ist auch der Spaß, der durch abwechslungsreiches Training mit den bunten Kegeln entsteht!

Wichtig bei der Auswahl der Pylonen ist ein weiches, nachgiebiges Material, das nicht splittert, wenn das Pferd einmal darauf tritt.

Pylonen in Turnieraufgaben

Auch in einigen Turnieraufgaben, vor allem im Westernreitsport, werden Pylonen als Teil der Aufgabe verwendet. Dabei geben sie zum Beispiel einen Wechsel der Gangart oder den Mittelpunkt einer Volte vor. Da es beispielsweise in der Disziplin Western Horsemanship vor allem auf eine punktgenaue Ausführung und akkurat gerittene Aufgaben ankommt, ist eine korrekte Ausrichtung an den Hütchen ein wichtiger Teil des Bewertungssystems. Die jeweils folgende Anweisung sollte im Idealfall ausgeführt werden, wenn die Vorderbeine des Pferdes auf Höhe der Pylone sind. Ein gleichbleibender seitlicher Abstand über die gesamten Aufgabe hinweg führt zu einem besonders harmonischen Gesamtbild.

Beispiele aus der App

In unserer App gibt es aktuell 18 Übungen, in denen Pylonen verwendet werden. Aber auch bei einfachen Hufschlagfiguren oder Kombi-Übungen können die Kegel als Wegmarkierung sinnvoll eingesetzt werden. Wie wäre es zum Beispiel mal damit, die Wendepunkte von Schlangenlinien optisch zu begrenzen und eine besonders gleichmäßige Durchführung der Übung zu trainieren?

Wir möchten euch im folgenden drei unserer Lieblingsübungen mit Pylonen näher vorstellen:

Für Fortgeschrittene: Kleeblatt im Außengalopp

Es werden ausgehend von der Mittellinie vier aneinandergereihte ¾-Volten auf der gleichen Hand im Außengalopp geritten. Wird die Übung im Linksgalopp geritten, werden entsprechend vier Rechtsvolten geritten, im Rechtsgalopp vier Linksvolten. Die Pylonen dienen dabei der Orientierung und werden in einem Rechteck, etwa im jeweiligen Mittelpunkt der Volten, aufgestellt.

Für Kreative: Das Pylonenchaos

Über die gesamte Reitbahn verteilt werden Pylonen mit unterschiedlichem Abstand zueinander und ohne erkennbares Muster aufgestellt. Es wird auf beliebigem Weg von Pylone zu Pylone geritten. Diese werden dabei links oder rechts umrundet, sodass das Pferd abwechselnd nach links und nach recht um die Pylonen gestellt und gebogen wird.

Mal andersrum: Rückwärts um Pylonen

Zur Orientierung werden Pylonen auf einer geraden Linie aufgestellt. Aus dem Halten wird dann so rückwärtsgerichtet, dass die Pylonen rückwärts im Slalom umritten werden.

Bodenarbeit

Nicht nur beim Reiten, sondern auch bei der Bodenarbeit können Pylonen das Training sinnvoll ergänzen. Eine schöne Abwechslung zum alltäglichen Reittraining können zum Beispiel in einer Reihe aufgestellte Pylonen sein, die von dem Pferd im Slalom umrundet werden sollen, während der Mensch auf einer Seite der Reihe bleibt und dabei das Pferd hauptsächlich körpersprachlich dazu animiert, dem gewünschten Weg zu folgen. Im Laufe der Zeit können die Abstände zum Pferd langsam vergrößert und die Kommunikation verbessert werden.

Und auch für viele andere Bodenarbeitsübungen sind die optischen Begrenzungen sehr gut geeignet – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt!

Neugierig geworden? Dann probiers doch einfach direkt mal aus!